Die am häufigsten in Bauwerken vorkommenden, schädlichen Salze sind Chloride, Sulfate und Nitrate. Eines haben alle Bauwerksschädigenden Salze gemeinsam: Sie sind nur in Verbindung mit Wasser schädlich. Da es sich bei diesen Salzen um leicht lösliche Salze handelt, werden sie durch auftretende Feuchtigkeit im Kapillarsystem des Baustoffes an die Oberfläche transportiert. Hier kann die Feuchtigkeit wieder verdunsten. Dabei wandelt sich das gelöste Salz in Salzkristalle um.
Diese Umwandlung geht mit einer Volumenvergrößerung einher, welche im Porensystem der Baustoffe einen sehr hohen Kristallisationsdruck hervorruft (Sprengwirkung) und somit die Baustoffe zerstört. Kristallisieren die Salze an der Baustoffoberfläche aus, entstehen sogenannten Salzausblühungen. Die Salze sind weiterhin stark hygroskopisch, d.h. sie ziehen Wasser an, wodurch sie sich erneut lösen und weiterwandern, um an anderer Stelle erneut Schaden anzurichten.
Der Eintritt von bauschädlichen Salzen in das Mauerwerk bzw. in den Putz kann verschiedenste Ursachen haben. Für die Erstellung eines Sanierkonzeptes ist auch die Analyse des Salzeintritts wesentlich – nicht nur die Feststellung und Lokalisierung der Salzkontamination. Durch die der Schadenssituation entsprechende Messung der Durchfeuchtungsgrade und Salzbelastungen erhält man ein Bild der Schadhaftigkeit des Gebäudes. Im WTA-Merkblatt 4-5-99 „Beurteilung von Mauerwerksdiagnostik“ werden die Putz- und Mauerwerks-Gehalte an bauschädlichen Salzen in Belastungsstufen eingeteilt. Diese Klassifikation dient zur Entscheidungsfindung in der Auswahl der Trockenlegungsvariante und des Putzsystems. Unter „Besondere Maßnahmen“ werden in diesem Regelwerk Trockenlegungsmaßnahmen und „flankierende Maßnahmen“ wie Sanierputzsysteme genannt.